Keine WSUS-Updates für Windows 10 (1607)

05. Oktober 2016

Jetzt ist es tatsächlich zum Supergau bei der Auslieferung von Windows 10-Updates durch die WSUS-Serverkomponente gekommen: Beim Betrieb der aktuellen Ausgabe 1607 des Windows 10-Betriebssystems können keine Updates mehr über den Windows-Server heruntergeladen werden. Die entsprechende Seite in den PC-Einstellungen zeigt zwar an, dass Updates heruntergeladen werden, sie bleibt dann aber bei 0% oder 100% stehen und es kommt nicht dazu, dass Patches tatsächlich installiert werden. Das sieht dann zum Beispiel so aus:

ScreenShot hängende Updates

Mit dem neuesten Update » kb3194496 vom 29. September 2016 wird jetzt das zugrunde liegende Problem behoben. Die Schwierigkeit besteht nun aber darin, dass die Installation dieses Updates auf allen Systemen mit aktiver WSUS-Anbindung in der oben beschriebenen Art und Weise eben nicht erfolgt. Man muss dieses Update deshalb auf anderem Weg zu den Rechnern transportieren. Ich habe für meine Netzwerke nun den Weg gewählt, die Installation an dem WSUS-Server vorbei händisch vorzunehmen. Dazu bin ich folgendermaßen vorgegangen:

Zunächst mussten die kompletten Update-Pakete händisch aus dem Internet heruntergeladen werden. Dies geschieht über die folgenden Fundstellen direkt bei Microsoft:

» X86 (32 bit)

» X64 (64bit)

Für jede Systemarchitektur habe ich dann ein Skript erstellt, welches das entsprechende Update-Paket auf dem jeweiligen Rechner installiert. Das kann per Doppelklick oder natürlich auch im Rahmen eines Gruppenrichtlinienskriptes geschehen. Für die X86-Architektur sieht das benötigte Kommando so aus:

dism /online /add-package /packagepath:"<Pfad>\windows10.0-kb3194496-x86_f5ab829a5d2fad9d625797df46ab6ea95cfd78e6.cab"

Und für die X64-Architektur so:

dism /online /add-package /packagepath:"<Pfad>\windows10.0-kb3194496-x64_2cacef6b46462af81dd957d5b883f32665aad56e.cab"

Der Vorgang dauert eine ganze Weile, währenddessen man untenstehende Ausgabe auf dem Bildschirm bewundern kann:

Screenshot Installation des Patches

Nachdem dieser Vorgang abgeschlossen ist, wird man aufgefordert den Rechner neu zu starten. Wenn man nach diesem Neustart nun das Update-Fenster erneut öffnet, werden in den meisten Fällen weitere Updates angezeigt, die aber im Gegensatz zu vorher vom System klaglos installiert werden. Nach der ganzen Update-Orgie sieht man danach wieder (hoffentlich) diese erlösende Meldung auf dem Update-Meldungsbildschirm:

Alle Updates installiert

Es ist nachvollziehbar, warum Microsoft das alles macht: Es sollen bei einem frisch installierten Windows-System in Zukunft eben nicht 150 wie bei Windows 7 sondern immer nur ein kumulatives Update installiert werden. Das ist alles schön und gut. Trotzdem ist es im Moment aber so, dass ich noch nie soviel mit Windows- und Office-Updates gekämpft habe, wie auf den diversen Windows 10-Rechnern, für die ich verantwortlich bin. Es bleibt zu hoffen, dass Microsoft aus den Fehlern lernt und den Update-Prozess so stabilisiert, dass man sich als Admin wieder seinen eigentlichen Aufgaben zuwenden kann.

PS: Heute (6.10.2016) gibt es schon wieder ein neues kumulatives Update » kb3197356 (this cumulative update resolves an issue in which some sites do not load in Microsoft Edge after KB3194496 is installed.). Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie scheint die Qualitätssicherung bei Microsoft nicht mehr zu funktionieren. Im Internet liest man ja, dass Herr Nadella die QS komplett aufgelöst hat, weil die Entwickler diesen Job vermeintlich mit übernehmen können. Ich weiß nicht, ob das stimmt, aber genau so fühlt es sich an...

Kommentare (1)

  • Thorsten
    am 07.10.2016
    Wir verwenden in unserer Systemumgebung nur den Update-Katalog von Microsoft, das Update selbst wird von der DeskCenter Suite über das Patch-Management durchgeführt. Dazu wird ein eigener Agent verwendet, der Update-Dienst auf den Clients ist deaktiviert. Die Pakete vom 13.09.2016 wurden fehlerfrei installiert.

    Auf meinen Notebook habe ich allerdings die Technical-Preview, welche die gleichen Probleme hatte. Vor dem letzten Patch zur Lösung des Problems gab es einen Workarround, bei dem im Systemverzeichnis und in der Registry ein Eintrag gelöscht wurde. Danach funktionierte das Update ebenfalls wieder.

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